Pont

Römerzeit

Pont liegt an einer Römerstraße, die von Xanten nach Tongeren (Belgien) führte. Die heutige B58 liegt im Ortsgebiet von Pont größtenteils auf der römischen Trasse. Dies bestätigt eine Karte des Jakob van Deventer von 1560. Auch im Mittelalter hatte diese Straße überörtliche Bedeutung. Sie war eine wichtige Verbindung von Geldern über Pont bis an die Maas. In direkter Nähe der B58 sind bei Haus Diesdonk römische Funde aufgetreten. Zuletzt wurde 1999 ein bronzenes Römisches Fabelwesen, ein schlangenähnliches Wesen mit dem Kopf eines Panthers, gefunden. Es wird auf die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts datiert. Südlich des Dorfes befand sich nachweislich eine Römische Siedlung mit einem 120 Gräber umfassenden Gräberfeld. Reste der im zweiten Weltkrieg teils abhanden gekommenen Sammlung sind im Heimat Museum in Kevelaer untergebracht. Die Siedlung bestand wahrscheinlich vom Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. Leider ist von der Siedlung nur wenig bekannt, da die Franken bei ihren Überfällen zwischen 200 und 250 n. Chr. alles Römische dem Erdboden gleich machten. Neben zahlreichen Keramikfunden konnte 1981 beim Bau des Altenheimes bei Haus Golten ein Brunnenkasten frei gelegt werden. Römersiedlung und römischer Grabstein Am 30. März 2008 wurde im Haus Lawaczek in Nieukerk die Ausstellung „Römer in Pont“ eröffnet. Viele Besucher hatten sich eingefunden, um einen Blick zu werfen auf die Arbeit des archäologischen Arbeitskreises des Historischen Vereins Geldern. Im Mittelpunkt der Ausstellung stand der römische Grabstein, der 1874 bei Bauarbeiten für die Bahnlinie Venlo-Wesel in Pont gefunden wurde. Eine Kopie dieses Steines kann in Pont am Markt besichtigt werden. In mehreren Vitrinen werden verschiedene Fundstücke aus der Ponter Region gezeigt wie z.B. Münzen, Werkzeuge, Schmuck, Haushaltsgeräte usw. Auf Wandtafeln wurde u.a. gezeigt, wo sich die Siedlung Medediolanum, wie der fast vor 2000 Jahren bewohnte teil von Pont hieß, befand. Eine andere Tafel zeigte, wie damals Straßen geplant und gebaut wurden oder wie zu dieser Zeit eine Wohn- bzw. Hofanlage ausgesehen haben könnte.