TSV Behringersdorf 06 e.V.

Die Geschichte des TSV

Eine lückenlose Chronik der Vereinsgeschichte des TSV Behringersdorf 06 ist leider nicht möglich, da viele Unterlagen im 2. Weltkrieg verloren gegangen sind. Dennoch soll diese Chronik dem Leser einen Überblick über das Entstehen und die Entwicklung des TSV geben. Wir bitten um Nachsicht, dass einige Daten aus Gedächtnisüberlieferungen handeln und damit nicht dokumentiert sind.

Es bestanden in Behringersdorf früher zwei Vereine und zwar der TV Jahn und der Arbeiter-Sportverein. Der TV Jahn wurde von einigen sportbegeisterten Männern im Jahre 1906 gegründet. Einen genauen Gründungszeitpunkt des Arbeiter-Sportvereines konnte leider nicht ermittelt werden. Der TV Jahn bestand zunächst lediglich aus einer Turnriege und einer Zöglingsriege.



Turn- und Übungsplatz war im „Beugler-Hof“ - später diente eine vom Vereinswirt Beugler erbaute Baracke als Turnhalle. Noch im gleichem Jahr wurde mit dem Fußball begonnen. Die Führung des Vereins lag in den ersten Jahren in Händen von August Brunnengräber und der Brüder Konrad und Martin Leikam. Als aktive Mitglieder über 18 Jahren sind nur ein paar Dutzend Männer verzeichnet, jedoch nahm der ganze Ort lebhaft Anteil am Sportgeschehen. Nach dem ersten Weltkrieg verzeichnete der Turn- und Sportbetrieb in Behringersdorf einen großen Aufschwung. Der Verein wuchs nun sehr schnell, denn 1921 sind schon 198 Mitglieder aufgeführt. Dabei gelang es bereits vor der Inflation, einen Sportplatz am Röthelweg zu kaufen. Das Geld wurde teils durch Anteilscheine - wie wir hier ein Muster zeigen - im Wesentlichen aber durch den damaligen Vorstand Fritz Enßer aufgebracht.



Auch eine Turnhalle wurde in eigener Regie im „Beugler-Hof“ erbaut. Initiator und Baumeister war Hans Weidinger. Nun florierte der Sport in Behringersdorf. Ab 1925 war Fritz Büttner 1. Vorstand und Hans Weidinger 2. Vorstand. Leider verstarb Fritz Büttner bereits 1932 und Hans Weidinger leitete die Geschicke des Vereins bis zur „Gleichschaltung“. Unter diesem Motto wurden bekanntlich die Arbeiter-Sportvereine und die anderen – meist „bürgerlichen“ genannt – integriert. Der gemeinsame Verein hieß nun „Turnerbund“. Bei den inzwischen gestiegenen Erwartungen war allerdings die Turnhalle den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Trotzdem wurde der Turnbetrieb aufrechterhalten, wenn auch Fußball jetzt die dominierende Sportart im Ort war. Gegen Ende des 2. Weltkrieges kam aber jeglicher Sportbetrieb zum Erliegen.
Doch schon 1945 waren es die alten Mitglieder Hans Weidinger und Georg Schedlbauer, die den Verein wieder aufbauten. Sie erreichten auch ein Arrangement mit dem letzten Vorsitzenden des Turnerbundes, Josef Wunder, das eine Zusammenfassung aller Sportler in einem Verein vorsah. Damit war der TSV geboren und ins Vereinsregister eingetragen. Der Verein verzeichnete schnell einen beachtlichen Aufschwung; dabei entwickelten sich in den ersten Jahren nach 1945 viele Sportzweige; so kam neben Fußball und Turnen auch Handball zur Entfaltung. Hier konnten wir sogar eine Damenmannschaft stellen, die sich allerdings nach einigen Jahren wieder auflöste.
Anfang der fünfziger Jahre ergab sich dann das Problem eines neuen Sportplatzes, da unser bisheriger Platz, der uns nur zum kleineren Teil gehörte, in einem Neubaugebiet lag. Wir mussten uns also nach einem Ausweichgelände umsehen, das uns für Jahrzehnte verblieb. Es bot sich hier als einzige Möglichkeit die damalige sogenannte „Waldwiese„im Norden des Ortes an. Unter Einschaltung der Gemeinde gelang es, ein Tauschgrundstück zu beschaffen. Nun ging es darum, die „Waldwiese“ als Sportplatz herzurichten.


Es war ein hartes Stück Arbeit. Nach der Aufnahme des Spielbetriebes auf dem neuen Platz galt es natürlich auch, ein Sportheim mit sanitären Anlagen zu schaffen. Das war einerseits eine Geldfrage, andererseits sollte aber in Behringersdorf keine weitere Tagesgaststätte entstehen, so dass nur in ganz bescheidenem Rahmen gebaut werden konnte. Nun hatten wir einen Sportplatz, auf dem Ballspiele und Leichtathletik betrieben werden konnten, jedoch war das Turnen nur noch schwach besucht. Das lag lediglich daran, dass wir keine geeignete Turnhalle hatten, denn die kleine Halle auf dem Beugler´schem Grundstück war so veraltet und baufällig, dass sie als Übungsstätte für Turnen und Gymnastik nicht mehr verwendet werden konnte.
Da auch für die Schule keine ausreichende Turnhalle vorhanden war, wurde auch von Seiten der Gemeinde darauf hingearbeitet, eine Lösung zu finden. Wir atmeten auf, als endlich 1966 eine neue Schulturnhalle mit Lehrschwimmbecken von der Gemeinde in Betrieb genommen wurde. Nun war es auch dem Verein wieder möglich, einen Turnbetrieb in größerem Umfang aufzuziehen; die Abteilung wuchs dementsprechend schnell. Es fanden sich auch Interessenten für Tischtennis und Schwimmen. Allerdings konnten wir diese beiden Sportarten nicht lange halten, da uns vor allem geeignete Übungsleiter fehlten. Für die Turn-Abteilung bestand auch weiterhin die Möglichkeit, im Sommer Leichtathletik auf dem Sportplatz zu betreiben.
die Möglichkeit, im Sommer Leichtathletik auf dem Sportplatz zu betreiben. Der Fußball war noch bis Anfang der siebziger Jahre der stärkste Pfeiler, wenn auch durch den Abstieg in die A-Klasse (heutige Kreisliga) nach 13-jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga eine gewisser Tiefpunkt entstand. Aber die Abteilung weitete sich aus, Jugend- und Schülermannschaften wurden dank guter Betreuer immer zahlreicher. Es war notwendig, einen zweiten Fußballplatz anzulegen. 1990 konnte ein Spielfeld mit Flutlicht ausgestattet werden.
Da sich zudem in Behringersdorf immer mehr Freunde des „weißen Sports“ meldeten, wurde auch diesen Wünschen Rechnung getragen und der Bau von Tennisplätzen beschlossen. Das bedeutete jedoch, dass wir uns nach einem zusätzlichen Gelände umsehen mussten. Nachdem nur eine Erweiterung unserer Anlage im Norden möglich war, galt es zu versuchen, Gelände vom Forst zu erhalten. Eine entsprechende Fläche konnte hierfür langfristig gepachtet werden. 1972 wurde die Tennis-Abteilung gegründet. Der Spielbetrieb wurde auf zwei neuen Sandplätzen aufgenommen. Seit 1978 verfügt die Abteilung über vier Tennisplätze.
Nun hatten wir die Außenanlagen auf einen Stand gebracht, der sich sehen lassen konnte. Was noch nicht den Anforderungen entsprach, und was schon lange Kopfzerbrechen machte, war unser Sportheim und vor allem die Sanitär-Anlagen. Hier galt es, alle Anstrengungen auf einen Neubau zu richten. Aber aus eigenen Mitteln kann ein Verein damals wie heute solche Projekte nicht bestreiten. Wir mussten deshalb zunächst die Gemeinde um ihre Unterstützung bitten. Erfreulicherweise war es möglich, bei der Zusammenlegung der Gemeinden Schwaig und Behringersdorf einen namhaften Betrag für den TSV zu sichern, sodass das neue Sportheim in einjähriger Bauzeit (1977-1978) errichtet werden konnte.
Durch den Bau von zwei Kegelbahnen 1985 konnte auch diese Sportart in unserem Vereinsheim betrieben werden. Diese Anlage wurde sehr gut angenommen. Auf unseren Kegelbahnen herrscht nun reger Betrieb welcher auch viel zum gesellschaftlichen Miteinander beiträgt. Mit diesem Sportheim haben wir die angestrebte Komplettierung unserer Anlagen erreicht. Unsere Waldsportanlage hat damit die erforderliche Abrundung erfahren und stellt in seiner heutigen Form das Optimale dessen dar, was ein Verein unserer Größenordung aufzubieten in der Lage ist.
Nachdem im ersten Teil dieser Chronik eine geraffte Zusammenfassung der Entwicklung des Vereins gegeben wurde, folgt hier nun noch eine namentliche Auflistung der Männer, die die Geschicke des Vereins in der Vergangenheit lenkten. Dies kann allerdings, wie schon betont, nur für die zweite Hälfte unserer Geschichte gelten, da uns für den ersten Teil die entsprechenden Unterlagen fehlen.


Nach dem zweiten Weltkrieg waren jeweils die Ersten Vorstände:
1946 - 1947 Hans Weidinger
1947 - 1948 Christian Seeser
1949 - 1950 Albin Kalusche
1951 - 1959 Siegfried Gitterer
1960 - 1962 Georg Lauterbach
1963 - 1964 Ludwig Wilhelm
1965 - 1966 Willy Vestner
1967 - 1991 Hans Hill
1991 - 1993 Heinz Fischl
1993 - 2002 Albert Segitz
2002 - 2003 H.-W. Arnold
2003 - 2007 Franz Weidinger
2007 - 2017 H.-W. Arnold


Das Sportgelände mit dem Vereinsheim ist, mit Ausnahme der gepachteten Flächen (B-Platz und Tennisplätze), Eigentum des Vereins.